Rott a. Inn präsentiert Nachhaltigkeitsbericht

    © Bernd Klemmer Gemeinsame Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit: Prof. Dr. Andreas Fieber, Bürgermeister Daniel Wendrock und Umweltreferent Matthias Eggerl freuen sich über den ersten Rotter Nachhaltigkeitsbericht.

    Gemeinde als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit

    Als eine der ersten bayerischen Kommunen in ihrer Größenordnung hat die Gemeinde Rott a. Inn sich zur Erstellung eines kommunalen Nachhaltigkeitsberichtes entschlossen. In der Gemeinderatssitzung am 27. Januar wurde das Ergebnis vorgestellt.

    Berichte dieser Art dokumentieren den Stand einer Kommune in Sachen Nachhaltigkeit und zwar im Hinblick auf die Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales. Prof. Dr. Andreas Fieber von der Technischen Hochschule Rosenheim und der Rotter Gemeinderat und Umweltreferent Matthias Eggerl sind im vergangenen Jahr mit dem Vorschlag an die Gemeinde Rott a. Inn heran getreten, einen solchen Bericht für die Gemeinde zu erstellen – ein Vorschlag den Bürgermeister Daniel Wendrock gerne aufgenommen hat: „Mir war schnell klar, dass unsere Gemeinde hiermit eine Vorreiterrolle einnehmen wird, denn Nachhaltigkeitsberichte gibt es im kommunalen Bereich bislang fast ausschließlich größere Städte.“ Es folgte eine Zeit intensiver Arbeit an deren Ende nun der erste Rotter Nachhaltigkeitsbericht steht.

    Das Ergebnis wurde von Prof. Dr. Andreas Fieber und Matthias Eggerl in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt: Der 134 Seiten starke Bericht gliedert sich in zwei Teile. Im individuellen Teil kommen diverse gemeindliche Akteure zu Wort und stellen kommunale Projekte vor. Der statistische, indikatorengestützte Teil enthält Zahlenmaterial zu unterschiedlichen Themenbereichen des Gemeindelebens - beginnend von Daten zu Wohnen und Miete, über Arbeitslosenzahlen bis hin zu Trinkwasserverbrauch, Umwelt und Abfallmengen, geordnet nach den international anerkannten Sustainable Development Goals (SDGs) der UN.

    Die beiden Autoren hoben in ihrer Vorstellung im Gemeinderat dabei insbesondere hervor, dass der Nachhaltigkeitsbericht nur durch die Unterstützung der Gemeinde und die freiwillige Arbeit zahlreicher Rotterinnen und Rotter realisiert werden konnte.

    Zu den Ergebnissen des Berichts führte Matthias Eggerl aus: „Es zeigt sich, dass Rott bereits in vielen Bereichen Vorreiter ist, gleichzeitig aber noch ein großes Stück Arbeit vor sich hat. Herausforderungen werden unter anderem der allgemeine Rückstand beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und das Angebot an bezahlbarem Wohnraum sein. Der Nachhaltigkeitsbericht sollte der Anstoß für ein noch engagierteres Handeln der Gemeinde bei diesen Punkten sein.“

    Prof. Dr. Andreas Fieber erläuterte seine Vision einer flächendeckenden Nachhaltigkeitsberichterstattung von Städten und Gemeinden. „Die von der Weltgemeinschaft beschlossenen Nachhaltigkeitsziele können nur durch entsprechende Maßnahmen auch auf kommunaler Ebene erreicht werden. Eine Voraussetzung dafür ist die Bereitstellung von Informationen in Form kommunaler Nachhaltigkeitsberichte. Mit dem von uns entwickelten und anhand des Rotter Nachhaltigkeitsberichtes in der Praxis erprobten Konzepts konnten wir zeigen, dass es auch für kleine Kommunen möglich ist, in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einzusteigen. Ziel ist es, einen Vergleich zwischen den Kommunen zu ermöglichen und so eine Intensivierung der Anstrengungen zu erreichen. Gemeinden können sich gegenseitig ein Vorbild sein, indem sie ihre Projekte kommunizieren.“

    Der mit großem Interesse vom Gemeinderat aufgenommene Bericht ist vollständig auf der Rotter Homepage einsehbar. Er soll in regelmäßigen Abständen fortgeschrieben werden und so ein umfassendes Bild der Gemeindeentwicklung in Sachen Nachhaltigkeit geben.  „Ich lade alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich anhand des Nachhaltigkeitsberichtes ein umfassendes Bild von unserer Heimatgemeinde zu machen. Andere Gemeinden fordere ich dazu auf, es uns gleich zu tun und ebenfalls Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Die Arbeit daran ist mehr als spannend und gewinnbringend“, fasste Bürgermeister Daniel Wendrock die Arbeit am Bericht zusammen.

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